Dass nie geführte Interview…

Persönliches

Herr Lang, finden Sie es nicht etwas exzentrisch sich an dieser Stelle mit einem Interview vorzustellen?

Ganz und gar nicht. Würden Sie hier nur Zeugnisse, Diplome oder Teilnahmebestätigungen zum Download sehen, wissen Sie zwar bestens über meine Fähigkeit Ziele zu erreichen Bescheid, lernen aber den Menschen dahinter nicht kennen. Und letztlich sind es ja immer die Menschen die zählen, nicht ihre Zeugnisse.

Wie ist denn Ihr beruflicher Werdegang?

Na ja. Von der Ausbildung bin ich ja eigentlich Tischler, an der HTBLuVA Mödling maturiert. Danach habe ich als Produktentwickler für Verpackungen bei der „Mosburger“ gearbeitet. Die Tätigkeit war sehr spannend und abwechslungsreich weshalb ich fast sieben Jahre dabei blieb. Dennoch habe ich berufsbegleitend zu studieren begonnen. Zum Ende des Studiums hin habe ich zur Erste Group Immorent AG gewechselt und war zuerst drei Jahre als Projektentwickler für Immobilien in CEE tätig. Danach war ich anschließend zwei Jahre lang als kaufmännischer Projektleiter für die Anteile der EGI am Projekt QBC am Wiener Hauptbahnhof tätig. Anschließend habe ich für die box a smile GmbH ein Franchise-System entwickelt welches ich noch heute betreue. Und dann kam schon die Selbstständigkeit. Unverhofft.

Das hört sich nach einer tollen beruflichen Reise an. Warum haben Sie sich selbstständig gemacht?

Das war eine wilde Zeit, irgendwie. 2008 wurde bei mir Hautkrebs diagnostiziert und zwischenzeitlich war an ein reguläres „nine-to-five“ Arbeitsverhältnis – oder darüber hinaus – nicht zu denken. Deshalb habe ich beschlossen, mich selbstständig zu machen. So konnte ich einerseits erwerbstätig bleiben und dennoch alle medizinischen Termine wahrnehmen. Und wenn ich mal für ein paar Tage im Spital war fiel dass niemandem auf weil ich ja ohnehin von überall arbeiten konnte.

Das klingt nicht nach dem perfekten Lebensplan…

Nein. Der ist es auch nicht. Genaugenommen habe ich mir alles sehr anders vorgestellt, als es eigentlich läuft. Aber ich habe sehr viel gelernt, in den letzten Jahren. Zum Beispiel dass man nie auslernt. Oder dass tatsächlich nichts so konstant ist wie die Veränderung.

Das hört sich sehr verdächtig nach „Allgemeinplätzen“ an, oder?

Über Krebs und all seine Implikationen zu sprechen ist sehr wichtig, ein offener Umgang erleichtert vieles. Aber es kommt auch immer auf den Rahmen an. Es stimmt aber, dass ich in den letzten Jahren sehr viel gelernt habe. Über mich, über das Leben, über Veränderung, über Kommunikation und Menschen. Überleben oder gar gesund zu werden, wie in meinem Fall, ist zum Beispiel eine Teamaufgabe. Niemand schafft dass in unserer heutigen Welt alleine. Hätte ich nicht so eine tolle Frau und eine entzückende Tochter, wäre vieles gar nicht erst möglich und mich würde es wahrscheinlich auch schon lange nicht mehr geben.

Ihre Familie unterstützt sie sehr?

Es klingt abgedroschen aber ja: Meine Familie unterstützt mich nicht nur sehr, sie ist auch mit ein Grund dass es mir heute wieder so gut geht. Auch Familie ist ein Team…

Wenn es die Teams sind welche die Welt verändern, Herr Lang, warum haben Sie dann ihr Unternehmen als Einzelunternehmen gegründet?

Meine Lebenssituation zum Zeitpunkt der Unternehmensgründung war sehr speziell. Sie war einerseits mit Grund für die Gründung von debico-consulting e.U. andererseits war und bin ich in ein riesiges Team aus Expertinnen und Experten eingebunden – auch ganz ohne rechtliche Bindung. Und da gibt es noch das tolle Sprichwort „Think big, start small“ welches ich mir auch noch zu Herzen genommen habe. Aber beim verändern der Welt, da bin ich dabei!

Ausbildung

Welche Ausbildung haben Sie denn eigentlich in den Bereichen, für die Sie Seminare abhalten?

Um bei der Wahrheit zu bleiben: keine. Seit Beginn meiner Berufslaufbahn habe ich mich immer auf Tätigkeitsbereiche oder Studiengänge gestürzt, wo ich noch besonders viel Neues lernen konnte. So war ich auch immer sehr motiviert zu lernen, am Ball zu bleiben. Mit den Seminaren verhält es sich sehr ähnlich. Allerdings habe ich dafür bereits viel Erfahrung auf meinem bisherigen Lebensweg „gesammelt“.

Seminare

Welche Seminare bieten Sie an?

Ich biete drei verschiedene Seminare an, es geht um Team-Building, Kommunikation und darum, inspiriert zu führen. Alle drei Bereiche sind mir ein großes Anliegen und haben in meinem bisherigen Leben bereits große Bedeutung gehabt.

Braucht diese Welt denn ein weiteres Team-Building-Seminar überhaupt noch?

Also wenn wir von dieser Welt sprechen in der wir heute leben, dann JA! Es unterliegt ja alles einer ständigen Veränderung. In einem unsicheren Arbeitsumfeld gibt es daher starke Tendenzen dazu, Individualinteressen zu vertreten anstatt gemeinsame Ziele im Team zu erreichen. Das ist sehr schade, denn gemeinsam können wir viel mehr erreichen. Und es schadet den Unternehmen wenn diese Individualinteressen über die Unternehmensziele gestellt werden.

Das hört sich jetzt nicht nach einem klassischen Team-Building-Seminar an?!

Ist es auch nicht. Immerhin hat es ja auch einen Namen: „Pulling the team together“. Und nicht etwa: „Team-Building“.

Ich sehe, es ist Ihnen offensichtlich wirklich ein großes, persönliches, Anliegen?

Na klar! Alle großen Unternehmen die jemals etwas in dieser Welt bewegt habe, alle Nobelpreisträger, jeder Boxer, jeder Sprinter, jeder Radrennfahrer etc.: All ihre Namen wären uns nicht im Gedächtnis, wenn es dahinter nicht ein unglaublich starkes Team gibt, welches all diese Leistungen erst ermöglicht! Das muss einem erst einmal klar werden! In diesem Seminar gibt es keine „Grundlagen“, hier wird nicht mehr „gespielt“, hier geht es echt darum, dass Team zu fordern und zu fördern, Bewusstheit zu schaffen und klarzustellen, dass es das Team ist, dass das Ziel erreicht und das Einzelinteressen ein Hindernis auf dem Weg zum Erfolg sind.

Und Kommunikation? Kann das nicht jeder? Braucht man dafür überhaupt ein Seminar?

Mit Kommunikation ist es wie mit dem Autofahren: Jeder glaubt er ist der Beste. Und tatsächlich werden wir jedes Mal besser, wenn wir üben. Ausgelernt hat man eh nie, das ist auch klar. Doch Kommunikation beginnt nicht erst beim Sender / Empfänger. Sie beginnt bei uns selbst, sie beginnt mit jeder Entscheidung die wir treffen – oder die wir nicht treffen. Ob Sie bei einer Besprechung die große Adventure-Uhr oder das klassisch-mechanische Werk am Handgelenk tragen: Kommunikation beginnt mit jeder Entscheidung die Sie treffen. Auch bei „Communication, Baby“ – das ist noch der Arbeitstitel – handelt es sich nicht um ein Grundlagenseminar. Das können andere viel besser. Hier geht’s um Sensibilisierung, Authentizität, positive Kommunikation und ums zuhören – das sind die Säulen des Seminares.

Können Sie mir zu jeder Säule des Seminares noch einen Satz sagen?

Sensibilisierung ist wichtig, um sich dessen Bewusst zu werden, was wir alles mit Kommunikation bewirken können. Wenn wir es schaffen auch in unserer Kommunikation wir selbst, also authentisch, zu sein, dann verbessern sich der Gesprächsverlauf deutlich. Positive Kommunikation prägt uns: wenn wir lernen uns positiv zu artikulieren, dann wird sich unser Leben und unser Umfeld ebenso positiv verändern. Zuhören ist das wichtigste und mächtigste Instrument der Kommunikation und gleichzeitig am schwersten zu beherrschen.

Wie kommt man auf die Idee ein Leadership-Seminar anzubieten welches auch nicht-Führungskräften zugänglich ist? Ist dass nicht etwas irritierend?

Das ganze Seminar ist irritierend, offen gesprochen! In diesem speziellen Seminar erfahren „ganz normale Angestellte und Mitarbeiter“ dass sie sich selbst dafür entscheiden können, ob sie eine Leader-Rolle einnehmen wollen oder nicht. Das probieren wir im Seminar aus und die Ergebnisse sind in den allermeisten Fällen extrem stark. Wer sich dafür entschieden hat seine Leader-Rolle wahrzunehmen der trifft automatisch starke Entscheidungen und wer so seinen Weg geht, inspiriert andere Menschen dazu, es ihm gleich zu tun. Ein sehr schöner Kreislauf.

Und wie profitiert der Kunde von diesem Seminar? Ich stelle mir das etwas schwierig vor…

Der Kunde profitiert von diesem Seminar solange er eine Vision für sein Unternehmen hat. Wir alle begreifen uns sehr gerne als Teil von etwas größerem. Wenn ein Unternehmen den Anspruch hat mit seiner Tätigkeit die Welt zu einem besseren Ort zu machen, dann freuen wir uns darüber, Teil dieses Teams sein zu dürfen, an der Veränderung mitzuwirken. Wir können uns mit der Vision identifizieren. Wir entscheiden uns dafür, der Vision zu folgen und entschieden zu handeln um die Vision zu erreichen. Davon profitiert der Kunde.

Sie proklamieren für sich, jeden Tag etwas neues zu lernen – was haben Sie aus diesem Interview gelernt?

Dieses Interview zeigt mir zwei Dinge auf, erstens dass man mit Fragen stellen und zuhören mehr aus Menschen herausholen kann als gedacht und zweitens dass immer derjenige im „Lead“ ist, der die Fragen stellt. Und als drittes vielleicht, dass es angenehmer ist die Fragen selbst zu stellen!

Herr Lang, vielen Dank für das Gespräch, ich wünsche Ihnen viel Erfolg und alles Gute!

Danke für das Interview.

 

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